Wissenschaftliche Arbeit

Weltweit verwenden alle Naturwissenschaftler für ihre Veröffentlichungen ein einheitliches Gliederungskonzept:

  • Zusammenfassung (Abstract)
  • Einleitung (Introduction)
  • Material (Materials)
  • Methoden (Methods)
  • Ergebnisse (Results)
  • Diskussion (Discussion)
  • Informationsquellen (References)

Ein zufällig ausgewähltes Beispiel (pdf-Datei, 680 K) verdeutlicht dieses Muster. Der Vorteil einer solchen Übereinkunft liegt auf der Hand: Jeder naturwissenschaftlich ausgebildete Leser wird nach dieser "Grammatik" in jedem dieser Teilgebiete schnell eine bestimmte Information finden können.

 Beschreibung
Textkomponente
ZusammenfassungIn wenigen Sätzen werden die wichtigen Ergebnisse der Arbeit vorgestellt. Das wichtigste Ergebnis wird häufig zu erst genannt. Die Zusammenfassung muss in sich für einen Fachkollegen verständlich sein. Sie entsteht häufig als letztes Produkt eines Publikationsprozesses.
EinleitungBeginnt mit einer allgemeinen Beschreibung des Problems, das in dieser Arbeit behandelt wird. Dabei werden Übersichtsartikel (reviews) und die Veröffentlichungen anderer Autoren zum Thema zitieret. Dann wird das spezifische Problem herausgearbeitet, das in dieser Arbeit angegangen wird. Gegen Ende werden die Methoden und das genaue Ziel dieser Arbeit kurz skizziert.
MaterialAlle Chemikalien, Organismen und sonstigen Hilfsmittel werden mit ihren Bezugsquellen angegeben. Bei Chemikalien wird auch deren Reinheit genannt.
MethodenDie Versuche werden genau beschrieben. Ein Fachmann muss mit den Angaben (auch mit der zitierten Literatur) in der Lage sein, die Experimente zu reproduzieren. Hier werden keine Ergebnisse angegeben.
ErgebnisseEnthält ausschließlich die ausgewerteten Ergebnisse der einzelnen Versuche. Es werden jedoch keine Rohdaten wiedergegeben, wie sie in den Protokollen stehen. Um die Darstellung der Messergebnisse kurz zu halten, werden insbesondere die zentralen Befunde in Abbildungen (Figures) und Tabellen (Tables) zusammengefasst. Die Legenden zu diesen Abbildungen und Tabellen sind sehr kurz. Sie müssen aber zusammen mit der Abbildung bzw. der Tabelle in sich verständlich sein. Dieser Text steht bei einer Abbildung unten, bei einer Tabelle in der Tabellen-Überschrift.
DiskussionDie eigenen Befunde werden in Bezug mit den Befunden anderer Autoren wertfrei abgeglichen. Es wird die Bedeutung der eigenen Befunde für den Fortschritt der Wissenschaft herausgestellt. Manchmal findet sich hier oder in der Einleitung auch ein Übersichtsschema zur Verdeutlichung besonders komplexer Zusammenhänge.
ReferenzenGenaue Angaben der benutzten und damit zitierten "Primärliteratur". Diese in Fachzeitschriften (Journals) veröffentlichten Daten, werden in einem mehrmonatigem Begutachtungsprozess durch mindestens zwei Gutachter untersucht und dem Herausgeber zur Publikation empfohlen oder zur Veröffentlichung abgelehnt. Es kann vorkommen, dass die Autoren vor der Publikation noch weitere Informationen und Ergebnisse nachtragen müssen. Manchmal müssen dann die Experimentatoren zusätzliche Versuche durchführen.

Angaben zu Internetadressen sind bis heute in der wissenschaftlichen Literatur ungebräuchlich. Insbesondere aus zwei Gründen. Die Veröffentlichungen im Internet unterliegen in der Regel nicht dem strengen Begutachtungsprozess durch andere Fachkollegen, der die Qualität der publizierten Arbeiten hochhalten soll. Auch erscheint die Verfügbarkeit und die freie Zugänglichkeit der Daten im Internet über viele Jahre nicht gewährleistet.

Führen Sie als hoffnungsvoller Nachwuchswissenschaftler ein Protokoll zu Ihren Versuchen. Gewöhnen Sie sich bei der schriftlichen Ausarbeitung Ihrer Versuchsergebnisse an dieses hier vorgestellte und seit vielen Generationen erprobte Konzept. Es liefert Ihnen für die eigenen wissenschaftlichen Arbeiten eine solide Orientierung und es wird Ihnen helfen, Probleme strukturiert anzugehen!