Voraussetzungen

Sie benötigen eine Tischzentrifuge und eine Suspension.

Zeitbedarf: 5-15 min.

Folgeexperimente: Die Zentrifugation ist eine Grundtechnik, die bei fast jedem Experiment mehrfach benutzt wird.

Aufgabe

Zentrifugieren Sie eine trübe Bakterienkultur oder eine andere Suspension in einem Eppendorfreaktionsgefäß ab.

Lernziele

Sie lernen in diesem Versuch eine der grundlegenden Labortechniken kennen. Ohne Zentrifugation "geht fast nichts". Beachten Sie bitte die Tipps und Hinweise, sowie die Sicherheitshinweise, die Sie sonst möglicherweise nicht berücksichtigen.

Zusatzinformation

Die Erdbeschleunigung kann aus der Rotationsgeschwindigkeit und dem Rotordurchmesser für jeden Rotor berechnet werden. In einem Nomogramm kann dieser Wert graphisch abgelesen werden.

Abbildung 1: Nomogramm zur Bestimmung der Erdbeschleunigung in einem Zentrifugenrotor.

Probleme

Beobachtung Lösungsansatz
Die Zentrifuge läuft "laut". Haben Sie das Gegengewicht "vergessen"? Stehen die Gegengewichte wirklich genau gegenüber im Rotor? Befindet sich Flüssigkeit oder Schmutz in einer Rotorbohrung?
Ich erhalte keinen Niederschlag. Ist die Dichte Ihrer Probe höher als die des Mediums?

Sicherheit

  1. Zentrifugieren Sie niemals ohne Gegengewichte!
  2. Vergessen Sie nicht den Deckel auf den Rotor zu stecken, bevor Sie die Zentrifuge starten.
  3. Zentrifugieren Sie keine pathogenen Keime oder agressiven Chemikalien. Durch Aerosolbildung könnten Ihre Atemwege und Ihre Lungen belastet werden.

Tipps und Hinweise

  • Achten Sie auf austarierte Rotoren.
  • Halten Sie zu diesem Zweck einen Satz beschrifteter Röhrchen mit unterschiedlichen Volumina Wasser als Gegengewichte verfügbar. Ordnen Sie diese Ausgleichsgefäße nach steigenden Wasservolumina.

Abbildung 1: Ständer mit Tariergefäßen. Die Zahlen auf den Deckeln geben die µl Wasser im Gefäß an.

  • Halten Sie in einem Einweckglas oder in einem verschließbaren Plastikbecher mit großer Öffnung ausreichende Mengen sterilisierter Eppendorfreaktionsgefäße bereit.
  • Entnehmen Sie aus diesem Vorrat Reaktionsgefäße nur mit einer sterilen Pinzette: eintunken in Ethanol und kurzes abflammen in der Bunsenbrennerflamme.
  • Ein praktikabler Plastikständer für Eppendorfreaktionsgefäße kann auch selbst einfach hergestellt werden.

Abbildung 2: Eigenbau eines Ständers für Eppendorfreaktionsgefäße.

  • Wenn die Deckellaschen der Reaktionsgefäße nach außen zeigend in den Rotor gesteckt werden, dann wissen Sie, dass an dieser Wandseite der abzentrifugierte Niederschlag zu suchen ist. Das ist wichtig bei farblosen Niederschlägen, wie sie z.B. bei DNA- und Plasmidpräparationen vorkommen.

Abbildung 3: Rotor einer Tischzentrifuge mit richtig platzierten Eppendorfreaktionsgefäßen. Die Deckellaschen zeigen nach aussen. Sie kennzeichnen so die Stellen, an denen sich nach der Zentrifugation der Niederschlag befinden wird.

  • Beachten Sie, dass beim Zentrifugieren durch austretende Flüssigkeiten Aerosole gebildet werden können. Das kann vorkommen, wenn Sie z.B. mit offenen Röhrchen wie bei der Plasmidisolierung arbeiten. Die Aerosole belasten eventuell Ihre Atemwege und Lungen.

Fragen

  1. Warum können Bakterienzellen abzentrifugiert werden?
  2. Was ist der Unterschied zwischen einer Suspension und einer Lösung?
  3. Welche Erdbeschleunigung kann ein Mensch (z.B. ein Jetpilot) kurzfristig ertragen?
  4. Wie erklären Sie die Aerosolbildung in einer Zentrifuge?
  5. Was ist zu beachten, wenn Sie eine 20%-ige Kochsalzlösung mit gleichen Volumen Wasser als Gegengewicht im Rotor zentrifugieren möchten?