Nachweis einer mehrfachen Antibiotikaresistenz

Einleitung

Ein steigender Verbrauch von Antibiotika über Jahrzehnte führt zwangsweise zu multiresistenten Keimen. Solche Multiresistenzen können molekularbiologisch in Form von Integrons organisiert sein. Darunter wird ein Operon verstanden, in dem eine Integrase, eine att-Site und gegebenenfalls mehrere Genkassetten (Resistenzgene) vorhanden sind. Die Integrase inseriert Genkasetten über die att-Site (Rekombinationsstelle) in das Integron. Dieses System dient vermutlich auch dem horizontalen Gentransfer, so dass eine Ausbreitung der Resistenzen über Artgrenzen hinweg stattfinden kann.

Abbildung 1: Bakterien wissen sich zu wehren. (Mit Erlaubnis Joachim Czichos).

 

Glossar

Chemische Substanz, die ursprünglich von einem Mikroorganismus hergestellt wird, um andere Organismen in geringer Konzentration im Wachstum zu hemmen oder abzutöten.

attachment (site), eine Nukleotidsequenz, über die eine Anheftung und Einbau einer anderen (komplementären = passenden) DNA erfolgt.

mobile Gene mit einem leicht nachweisbaren Merkmal (Antibiotikaresistenz).

einbauen

Enzym, das den Einbau von DNA in ein Genom katalysiert, z.B. Einbau eines Bakteriophagengenoms in ein Bakteriengenom.

Genetische Einheit aus einer Integrase, einer att-site und mehreren Strukturgenen (z.B. Antibiotikaresistenzgene).

Übertrag von Genen auf nahe verwandte Arten.

Gruppe mehrerer benachbarter Gene, die häufig auch eine verwandte Funktion besitzen. Die Expression dieser Gruppe wird von einem Regulator gesteuert. Die Strukturgene werden als Transkriptionseinheit in mRNA umgeschrieben.

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